25.06.10

Innere Uhr entscheidend für Leistungsfähigkeit

Die Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen hängt stark vom Einklang mit seiner inneren Uhr ab. „Wer gemäß seiner Innenzeit leben kann, schläft besser, ist gesünder, arbeitet effektiver und mit mehr persönlichem Erfolg. Gleichzeit hat er auch viel mehr von seiner Freizeit“, erklärt Schlafforscher Prof. Till Roenneberg von der Universität München. Die Bilanz: Arbeitszeitmodelle sollten den individuellen Leistungskurven flexibel anzupassen sein.

Die Tatsache, dass jeder Mensch seine eigene Chronobiologie hat – also die genetische Veranlagung dazu, eher ein „Morgen-Mensch“ oder tendenziell eine „Nachteule“ zu sein –, könnten sich Unternehmen mit Dienst in verschiedenen Schichten verstärkt zunutze machen, folgern die Forscher. „Ein Früh-Typ liefert in der Frühschicht bessere Leistungen und ist zufriedener mit seiner Tätigkeit“, beschreibt der Münchner Neuropsychologe Joachim Hermsdörfer, der bei Probanden Tagesschwankungen der Feinmotorik untersuchte.

Eine innere Uhr, deren Taktgeber vor allem das Licht ist, „tickt“ in sämtlichen Lebewesen und gestaltet die Innenzeit, nach der sich alle Abläufe im Körper richten. Ein stecknadelgroßes Hirngebiet steuert diese Abgleichung des Schlaf-Wach- mit dem Tag-Nacht-Rhythmus, der vor allem bei Arbeitern mit stark wechselnden Schichtzeiten und reisenden Geschäftsleuten häufig aus dem Takt gerät.