12.06.10

Schutz vor Plötzlichem Kindstod: Eigenes Bett und Rückenlage

Immer weniger Babys sterben in Deutschland am Plötzlichen Kindstod. Während es im Jahr 1998 hierzulande noch 602 Todesfälle durch das so genannte Sudden Infant Death Syndrome (SIDS) gab, waren es 2008 nur noch 215 Fälle, teilt die Stiftung Kindergesundheit in München mit. Damit ist die Häufigkeit innerhalb von zehn Jahren von 0,79 pro 1.000 Säuglinge auf 0,31 pro 1.000 gesunken.

Warum der Plötzliche Kindstod eintritt, lässt sich bis heute nicht abschließend erklären. Erkenntnisse der vergangenen Jahre deuten aber darauf hin, dass es nicht nur eine Ursache gibt, sondern immer mehrere Belastungen zusammenkommen. Nach dem „Triple-Risk Model“ kann sich ein SIDS ereignen, wenn drei Bedingungen gleichzeitig auftreten: Das Kind befindet sich in einem verwundbaren Entwicklungsstadium des Nerven- und Immunsystems, es liegen genetisch bedingte Faktoren vor und es wirken Stressfaktoren von außen ein.

Risikofaktoren konsequent ausschließen

Allein durch Beachtung bzw. Ausschluss der Stressfaktoren lässt sich das SIDS-Risiko eines Babys deutlich verringern. Eltern sollten daher darauf achten, dass ihr Kind in Rückenlage in einem Babyschlafsack schläft. Es sollte ein eigenes Bett im Eltern-Schlafzimmer oder Kinderzimmer haben und nicht zu warm schlafen. Stillen und eine rauchfreie Wohnung reduzieren ebenfalls die Gefahr eines Plötzlichen Kindstods. Neben der Bauchlage ist derzeit das Rauchen das wichtigste bekannte vermeidbare Risiko für den Plötzlichen Kindstod. Raucht die Mutter bis zu 10 Zigaretten am Tag, erhöht sich das SIDS-Risiko um das 3-Fache, bei mehr als 20 Zigaretten sogar um das 9-Fache.