25.02.11

Immer mehr Kinder mit Rückenschmerzen

Immer mehr Kinder leiden nach Einschätzung von Ärzten schon in jungen Jahren unter Rückenschmerzen. Die Beschwerden beginnen oft schon bei der Einschulung und sind besonders ausgeprägt im Alter von 11 bis 14 Jahren. Das ergab eine bundesweite Forsa-Umfrage unter 100 Ärzten im Auftrag der Krankenkasse DAK in Hamburg. Demnach sind 13% der Mediziner der Ansicht, dass die Zahl der Kinder mit Rückenschmerzen in den vergangenen zehn Jahren stark zugenommen hat und 44%, dass es zumindest eine leichte Steigerung gibt.

Während Kinder bis 5 Jahre der Umfrage zufolge beschwerdefrei sind, haben 6% der 6- bis 8-Jährigen schon Rückenprobleme. Bei den 9- bis 10-Jährigen sind es 15, bei den 11- bis 12-Jährigen schon 21 und bei den 13- bis 14-Jährigen sogar 40%. Von den 15- bis 16-Jährigen sind 10% betroffen.

Als häufigste Ursachen für Rückenschmerzen vermuten die Ärzte, dass sich die Kinder zu wenig in der Freizeit bewegen (98%) sowie Medien und PC zu intensiv nutzen (95%). Nach Ansicht der Mediziner regen auch viele Eltern die motorische Entwicklung ihrer Kinder nicht genug an (91%). Als weitere Ursachen nennen sie zu wenig oder schlechten Schulsportunterricht (60%) sowie schlechte oder falsche Ernährung (53%).

Dabei schützt körperliches Aktivsein nicht nur vor Übergewicht, sondern auch vor vielen anderen Krankheitsrisiken. Kinder und Jugendliche leiden unter psychischen Belastungen und Auffälligkeiten. Regelmäßige Bewegung könnte helfen, die Psyche zu stabilisieren, Stress abzubauen und das Selbstwertgefühl zu steigern. Körperliche Aktivität sorgt eben nicht nur dafür, dass die Energiebilanz des Organismus wieder stimmt. Gerade auch bei schlechter Laune oder Verstimmung kann Bewegung dazu beitragen, angestauten Ärger loszuwerden und die Welt wieder positiver wahrzunehmen. Außerdem stärkt regelmäßige Bewegung im Verein oder einer anderen Gruppe Sozialkompetenz, Toleranz und Kommunikationsfähigkeit.

Eltern sollten bei der Wahl der Sportarten die Vorlieben und die Persönlichkeit ihres Kindes berücksichtigen, damit das Kind länger Spaß daran hat. Ohne Druck sollte es verschiedene Sportarten ausprobieren können, bevor Eltern sich für einen Verein oder Sportanbieter entschließen. Schwimmen ist beispielsweise eine gute Sportart, um Herz- und Kreislauf zu trainieren, und eignet sich auch für übergewichtige Kinder. Auch Radfahren schont die Gelenke. Fußball schult neben der Ausdauer die Schnelligkeit, Koordination sowie das Gefühl für die Gruppe. Tennis kann Kondition, Koordination und Gelenkigkeit verbessern, doch wie bei vielen anderen Sportarten sollten Überlastungen vermieden werden.