30.01.12

Bei Reizdarm helfen ausgewogene Kost und Entspannung

Menschen, die unter Bauchschmerzen und Stuhlunregelmäßigkeiten infolge eines Reizdarmsyndroms leiden, können ihre Beschwerden oftmals lindern, indem sie auf eine ausgewogene, faserreiche Ernährung achten. Naturbelassene Lebensmittel, frisches Obst, Gemüse und Salat regen den Darm zu einer guten Verdauungsleistung an. Auch Ballaststoffe sind wichtig, die Menge an Ballaststoffen sollte jedoch langsam gesteigert werden, da diese zu Blähungen führen können. Besonders geeignet sind Haferflocken, Leinsamen oder Flohsamen, da sie die Gleitfähigkeit des Stuhls erhöhen. Nahrungsmittel, die man nicht gut verträgt, sollten gemieden werden. Meist sind dies Lebensmittel, die das Verdauungssystem belasten, wie zum Beispiel blähendes Kohlgemüse, Bohnen, Zwiebeln, Knoblauch, aber auch Kaffee oder scharfe Gewürze. In Ruhe essen, sorgfältig kauen, reichlich trinken und viel Bewegung erleichtern die optimale Darmfunktion.

Bei sehr vielen Betroffenen mit einem Reizdarmsyndrom werden die Beschwerden von emotionalem Stress ausgelöst. Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Yoga-Übungen helfen oftmals Stress abzubauen und zu einem inneren Gleichgewicht zu finden. In schwierigen Lebenssituationen können dem Patienten auch psychotherapeutische Maßnahmen, wie eine Gesprächs- oder Verhaltenstherapie helfen.

Wenn diese allgemeinen Maßnahmen nicht ausreichen, können auch Arzneimittel zur Behandlung eines Reizdarmsyndroms eingesetzt werden. Krampflösende Mittel wie zum Beispiel Pfefferminzöl wirken Bauchschmerzen entgegen. Bei starkem Durchfall oder Verstopfung können Medikamente gegen Durchfälle (Antidiarrhoika) beziehungsweise u.U. Abführmittel (Laxanzien) verwendet werden, allerdings nur über einen begrenzten Zeitraum. Da ausgeprägte Symptome eines Reizdarmsyndroms häufig mit depressiven Verstimmungen oder Ängsten vergesellschaftet sind, haben sich auch sehr niedrig dosierte Antidepressiva zur Therapie bewährt.

Viele Patienten befürchten, dass sich aus einem Reizdarmsyndrom Darmkrebs entwickeln kann. Diese Befürchtung ist jedoch unbegründet, denn ein Reizdarmsyndrom erhöht das Risiko dafür nicht. Wichtig ist aber, dass bei anhaltenden Darmbeschwerden und bevor die Diagnose eines Reizdarmsyndromes gestellt wird, zunächst andere Ursachen wie zum Beispiel Nahrungsmittelunverträglichkeiten, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen aber auch Darmkrebs ausgeschlossen werden. Zur Abklärung sind meist auch Spiegelungen (Endoskopien) von Magen und Dickdarm (Colon) erforderlich.